Künstlerische Studien und Hochschulpolitik
So wie kultur- und bildungspolitische Konzepte im Spannungsfeld gesellschaftspolitischer Strömungen stehen, so steht jede einzelne Person, die an einer Hochschule lernend und lehrend tätig ist, im Spannungsgefüge solcher Konzepte einerseits und Organisations- und Verwaltungsinstanzen für Bildung, Ausbildung und Unterricht andererseits.
Das Werkstatt-Seminar will darüber aufklären, was den Studierenden an einer Abteilung einer österreichischen Kunsthochschule ‚von außen‘ an Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien etc. politisch vorgegeben ist, welche Instanzen und Faktoren auf (aus-)bildungspolitische Entscheidungen Einfluss nehmen und auf welche Weise man auf bestehende Situationen und Bestimmungen einwirken kann mit dem Ziel, sie zu unterstützen, zu festigen oder sie ‚von innen‘ zu verändern.
Abschlußqualifikation: Die sog. wissenschaftsorientierte Seminararbeit wird die Ausnahme bilden. Eher wird eine Mischform aus Textmaterialbeschaffung, Interpretationsarbeit, diverse Rollenübernahme in Diskussionsprozessen, Auswertung ausgewählter Seminarinhalte, Entwurf von Alternativkonzepten zu bestehenden Programmen und Bestimmungen die Regel sein.
Die Lehrveranstaltung kann auch ohne Qualifikationsabsicht, sozusagen als „Politische Arbeitsgemeinschaft“ aus persönlichen Interessensgründen besucht werden.
Basislektüre
Kunsthochschul-Studiengesetz (KHStG) 1991. Österreichische Studienvorschriften, Textausgabe Heft 15. Hg.: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Wien 1991
Kunsthochschul-Organisationsgesetz (KHOG) 1991. Organisationsrecht der österreichischen Hochschulen, Textausgabe Heft 1. Hg.: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Wien 1991