1998 Songs of(f) Stage Mauricio Kagel gewidmet
Projektleitung, Konzept und Inszenierung
Helmi Vent
Projektpartner
ASPEKTE-Festival Salzburg 1998
Performer
Chris Amrhein, Regina Blaschek, Richard Flür (Violine), Tissi Georg, Birgit Grössl, Christian Hornef (Klavier), Bernard Lutz, Alexandra Pesold, Matthias Reichert, Elisabeth Riegler, Elena Rieser, Wilfried Seethaler, Miriam Stärk, Sabine Stoiber, Yuko Saito, Helmi Vent, Willi Weissenbrunner
Gast-Performer
Lauren Newton (VoiceArt)
Zuspielvideo
Kamera, Bildproduktion und Bildgestaltung: Chris Amrhein
Videofilmproduktion: Helmi Vent
Technische Leitung
Chris Amrhein
Projektort
Großes Studio der Hochschule Mozarteum Salzburg
Aufführung
22.05.1998
Ein Klangforschungsprojekt zur Eröffnung des "22. Internationalen Festivals zeitgenössischer Musik – ASPEKTE Salzburg", Mai 1998
TanzMusikTheaterWerkstatt und VoiceArtistin Lauren Newton
Zum Projekt
Angefangen hat das Projekt im Studienjahr 1996/97 an verschiedenen Theorie-Praxis-'Ecken' im Studienalltag an der Hochschule Mozarteum: Ein Blockseminar über Konzepte und Entwürfe zu 'RaumKlangKörper' im 20. Jahrhundert, ein erstes anschließendes Projekt über Spielarten eines Klang- und Körpertheaters in Keller- und Toilettenräumen, Fluren und Treppenhäusern, ein zweites Projekt mit musik- und tanztheatralischen Kurzkompositionen an Holz-, Glas- und Metalltüren, Lüftungsverkleidungen, Rohrgestänge u.a., oft in Verbindung mit instrumentalem Spiel, audio-visuell dokumentiert und verfremdet. Ein weiterer Schub für die Songs of(f) Stage erfolgte durch die Beschäftigung mit dem Instrumentalen Theater Mauricio Kagels bis hin zur derzeit laufenden Vorlesung Mauricio Kagel – Musik, Bewegung, Theater, Film.
Bei den vielen Gestalten, die im Verlauf des 20. Jahrhunderts Klänge und Räume in Bewegung gebracht haben, sind wir schließlich bei Mauricio Kagel 'hängengeblieben' – letzteres im doppeldeutigen Sinn: Vieles haben wir im Laufe der Projektarbeit von der Normal- in eine Umkehrposition gebracht und dadurch neue Perspektiven des Schauens, Hörens und Verstehens gewonnen. An Sur Scène, Kagels kammermusikalischem Theaterstück von 1959, haben wir uns als erstes die Zähne ausgebissen, uns dann über die karikierenden Absurditäten von Repertoire aus Staatstheater (1971) amüsiert und erstaunt, Rezeptionsgeschichtliches nachgelesen und diskutiert, um uns anschließend selbst in ästhetische Reflexionsfelder bis zu Kagels ein- oder mehrdeutigen Nah und Fern-Welten von 1995 zu versteigen. Sein Lesestück Composition und Decomposition war zudem ein wichtiger Impuls für einen Streifzug durch philosophische Positionen der Postmoderne mit der immer wieder uns begleitenden Frage nach ästhetischen Kriterien unseres Jahrzehnts. Dabei sind viele Fragen offen geblieben.
Songs of(f) Stage ist ein Zwischenergebnis eines Versuchs, mit den versteckt-verdeckten Spielräumen eines Theaters mit Hilfe seiner eigenen Mittel ins Gespräch zu kommen. Die Off-Stage übernimmt eine führende Rolle im Gesamtstück und rückt bei sich anbahnenden Rollenverschiebungen immer wieder durch wandernde Bilder und Klänge ins Blick- und Hörfeld.
Einflüsse auf den Punkt zu bringen, ist in der Heterophonie (Kagel 1961) der eigenen Entwicklungsgeschichte schwerlich auszumachen. Eines ist sicher: Das Stück wäre nicht entstanden ohne Kagels Improvisation ajoutée im übergreifenden Sinn. Zwischen ajouter und redonner:
Songs of(f) Stage – Mauricio Kagel gewidmet.
Helmi Vent
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