Helmi Vent Helmi Vent

1985-87 "Bitte nehmen Sie Platz!"

Weitere Informationen

Projektleitung, Konzept und Inszenierung

Helmi Vent

Performer (Besetzung 1987)

Ulrike Christian, Thomas Heuer, Ursula Demarmels, Daniel Erismann, Katharina Grill, Cornelia König, Silke Kreuzer, Markus Kuchenbuch, Susanne Rebholz, Dietmar Rudolf, Barbara Schönewolf, Irene Schwappach, Barbara Stieber

Klangmontage

Helmi Vent

Projektort

Großes Studio der Hochschule Mozarteum Salzburg

Aufführungen

29.06.1985, 05.06.1987 und 06.05.1987

Gastspiele

28.04.1987 Hochschule für Musik Köln
09.05.1987 Theater Dachauer Straße, München

Ein Stück zur Ausleuchtung von Positionen
TanzMusikWerkstatt, Hochschule Mozarteum Salzburg
Salzburg (Austria), Köln und München (Deutschland) 1985 und 1987

Zum Stück

Der eigenwillige Tanz der Sesselfüßler

Es waren eigenartige insektenähnlich wirkende Wesen, die da zuerst auf die Bühne des großen Studios kamen: Tänzer (oder Turner), wie Schnecken unter einem Haus aus Sesseln verborgen, wie Käfer unter einem Schutzpanzer daherkrabbelnd oder wie Libellen schwirrend, mit Flügeln aus – Sesseln. Die Sitzgelegenheit als Leitmotiv für eine eigenwillige Montage von rund 40 Minuten Dauer; das Thema: "Bitte, nehmen Sie Platz."

Eines originellen Themas hat sich da eine Studiengruppe des Orff-Instituts am Dienstag und Mittwoch angenommen, einer getanzten und geturnten Abhandlung über das, was man auf seinen vier Buchstaben gewöhnlich tut. Eine elegante Dame weiß sehr grazil dazusitzen, ein Herr wippt lässig, ein anderer springt immer wieder nervös auf – es entstehen typische Geräusche, die wie Leitmotive formbildend immer wiederkehren. Dazwischen originelle Beiträge, eindringliche Bewusstmachung von Alltäglichem ebenso wie skurrile Szenerien. Lebendige 'Stühle' reagieren nicht immer ganz so, wie es die sich Setzenden erwarten – vom herrischen Ruf "Platz!" bis zum einschmeichelnden "Setz dich doch zu mir!" spannt sich ein Bogen unterschiedlicher Charakterbilder. Man kann mit seinem Sessel sozusagen 'auf du und du' sein, oder aber zehn Stühle aufeinander stellen, auf diesem Thron sitzend indes zwangsläufig isoliert und einsam werden. An dem drolligen Sessel-Boogie-Woogie wird sich die hochmütige Dame nicht sonderlich delektiert haben. [...] Eine von Helmi Vent geleitete Kollektivkomposition, erster Teil dieses von den vorwiegend jugendlichen Zusehern begeistert aufgenommenen Tanzabends ...

von Reinhard Kriechbaum. Salzburger Nachrichten, 7. Mai 1987

Eroberung des Sessels 

Helmi Vent hatte für den zweiten Teil des Abends eine Gruppenkomposition einstudiert, die vor witzigen Einfällen nur so strotzte. Vielfältige und wirkungsvolle Effekte ermöglichten die Miteinbeziehung von Sesseln in diese szenische Geschichte, die zugleich die Geschichte der Entdeckung und Eroberung des Sessels als Sitzgelegenheit war.
Fantasievoll führte das Orff-Ensemble vor, wie wandlungsfähig Sessel sein können: ob als Ball, Flugzeug oder als ein wurmförmiges Wesen, das bedächtig die Bühne entlang kriecht – hier wurde Amüsantes und auch Nachdenkliches zu einem alltäglichen Gegenstand entworfen.

von Sabine Möseneder. Salzburger Nachrichten, 1. Juli 1985

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